Nordwestlich des Züricher Hauptbahnhofs trennt ein monumentaler Bahnviadukt das gewachsene Wohnviertel vom ehemaligen Industriequartier. Im Zuge der Umwandlung des Gewerbeareals wurde das denkmalgeschützte Bauwerk auf 500 m Länge von der stadträumlichen Barriere zum durchlässigen und verbindenden Element. So verläuft nun ein Fuß- und Radweg auf der stillgelegten niedrigeren der beiden Bahntrassen. In 53 Viaduktbögen wurden Läden und Cafés einfügt; den »Kopfbau« bildet die Markthalle im dreieckigen Zwischenraum zwischen beiden Trassen. Die neuen Einbauten nehmen sich zurück, ihre klare Gestaltung betont die lineare Struktur und den Charakter des Bruchsteinbauwerks. Als einheitliches Element verbinden die bandartig gegliederten Fronten optisch die Läden zwischen den Pfeilern, in die mit EPDM-Folie bespannten Dachflächen sind Oberlichtkuppeln eingelassen. Einen Akzent setzt die gefaltete Dachlandschaft der Markthalle: Wie verschränkte Finger scheinen an- und absteigende Segmente die beiden Viadukte zu verbinden. Dem Halleninneren verleihen die bewegte Dachuntersicht und transparente Oberlichter eine großzügige Wirkung. Das Tragwerk ist eine Mischkonstruktion aus Stahl und Holz: Zwischen Stahlfachwerkbindern sind vorgefertigte Holztafelelemente mit integrierten BSH-Trägern gespannt.