Seit der Schlachthof von Madrid stillgelegt ist, wird das Areal schrittweise zu einem Kulturpark mit Kino, Bibliothek, Ausstellungsräumen und Flächen für Musikveranstaltungen umstrukturiert. Mit nur wenigen Eingriffen haben die Architekten eine der beiden 95 x 50 m großen Jugendstilhallen von einem Schweinestall in eine puristische, aber sehr atmosphärische Multifunktions­halle verwandelt. Der Bestand blieb weitgehend erhalten, lediglich der Putz an der Innenseite der Wände wurde entfernt, um den Materialcharakter der massiven Ziegel- und Natursteinwände auch im Inneren spürbar zu machen. Ein hochbelastbarer Hohlraumboden aus Beton mit flexiblen Anschlüssen für Leitungsführungen ersetzt den Sand­boden. Wesentliches Gestaltungsmittel sind Öffnungselemente aus unbehandeltem Stahl, die je nach räumlicher Gegebenheit und funktionaler Anforderung variiert werden: Mit 5,75 m hohen drehbaren Trennwandscheiben kann in einem der beiden Hallenschiffe ein 500 m2 großer und bis zu 13 m hoher Mehrzweckraum abgetrennt werden. Mit Drehflügeln aus Stahlpaneelen vor den Oberlichtbändern beider Schiffe lässt sich die gesamte Halle abdunkeln. In den Haupteingängen verschließen raumhohe stählerne Schwingflügel die Öffnungen. Horizontal um die Mittelachse gedreht bilden sie innen und außen kleine Vordächer.