Visuell abgeschirmt von der Außenwelt in einer Atmosphäre wie auf dem Grund des Meeres präsentiert das Naturwissenschaftliche Museum in Barcelona die Geschichte des blauen Planeten und erinnert damit an den Ursprung des Lebens. Das 2004 im Zuge des »Universal Forum of Cultures« von Jacques Herzog und Pierre de Meuron errichtete Konferenz- und Ausstellungsgebäude fand damit einen neuen Nutzer: An nunmehr vier Orten innerhalb der Stadt zeigt das Museum einen Teil seiner umfangreichen Sammlung. Obgleich die Architekten das Gebäude als flexibel nutzbare Einheit geplant hatten, scheint es wie maßgeschneidert für die Exponate. Das flache, vom Boden abgehobene dreieckige Volumen am Endpunkt der Avenida Diagonal an der Küste basiert strukturell auf einer Kreuzung zwischen dem quadratischen Stadtraster mit der Diagonalen. Polygonale Einschnitte bringen Licht in und unter das Gebäude, wo auch der gläserne Eingangsbereich liegt. Über der breiten Treppe des Foyers schwebend empfängt ein Walskelett die Besucher. Auf einer linsenförmig gewölbten Scheibe bildet sich die Evolution der Erde wieder und wieder in bewegten Bildern ab. Wie hypnotisiert halten vor allem Kinder – die größte Besuchergruppe – vor der blauen Fläche inne. Die Architekten ergänzten den musealen  Innenraum um neun eingestellte »Zellen«, die spezielle Aspekte näher erläutern sollen. Gleichzeitig zonieren sie den Raum und bilden ein Leitsystem.