Im Rahmen des Konjunkturpakets II konnte in Halle ein ehemaliges Wohnhaus von 1924 zum Sitz der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt umgebaut werden. Für die Architekten Arnke Häntsch Mattmüller ist mit dem Haus aber nicht nur ein Ort entstanden, der der Kunst des 21. Jahrhunderts in ihren vielfältigen Arbeits- und Präsentationsformen einen Raum gibt. Mit dem Umbau und der Sanierung des Gebäudes am Neuwerk 11 in Halle sollte neuer Raum für die Geschäftsstelle der Kunstsstiftung des Landes Sachsen-Anhalt geschaffen werden.

Nach außen hin sollte das Gebäude zwar deutlich auf seine aktuelle Bestimmung aufmerksam machen, sich aber auch harmonisch in die Nachbarbebauung einfügen, für die von denkmalpflegerischer Seite aus Ensembleschutz bestand.

Die Gestaltungsidee für die insgesamt 460 Fassadenplatten basiert auf einem Konzept der ortsansässigen Künstlerin Judith Runge. Die ursprünglich als Keramikarbeit gefertigte Mustervorlage eignete sich aufgrund von Gewicht und Maßhaltigkeit jedoch nicht als direkte Vorlage für den Betonabguss der Fassadentafeln, so dass sie in Kooperation mit dem Kasseler Entwicklungs- und Forschungsdienstleister G.tecz und der Universität Kassel in ein digitales Modell übertragen wurde, welches mithilfe parametricher Mittel hinsichtlich Gewicht (Plattenstärke und Noppenamplitude bzw. Anordnung) optimiert wurde. Mittels CNC-Technologie konnte das digitale Modell dann aus Holzwerkstoff gefräst und anschließend als Silikonschalung abgeformt werden.