Chinas nördlichste Millionenstadt Harbin ist für ihre langen, ­harten Winter bekannt. Von Dezember bis Februar liegen hier selbst die Tageshöchsttemperaturen weit unter dem Gefrierpunkt. Wie eine Reminiszenz an die kalte ­Jahreszeit wirkt auch das neue Opernhaus von Harbin auf einer Flussinsel rund 5 km außerhalb des Stadtzentrums.

Gleich einer gigantischen Schneewechte erhebt sich der Neubau 56 m hoch über die ebene Landschaft. Auf knapp 80 000 m2 Geschossfläche beherbergt er zwei Säle für 1600 und 400 Zuschauer samt Foyers und den üblichen Bühnen- und Nebenräumen. Sie verteilen sich auf zwei im rechten Winkel angeordnete Baukörper mit gemeinsamem, weitläufigem Vorplatz, der die Hauptzufahrt und die Parkgarage der Oper überdeckt. Dieser Freiraum wird im Westen von einem Windschutzscreen ein­gefasst, der in einem kleinen Verkaufsbüro für Eintrittskarten endet.