Gäbe es über dem Eingang nicht das große Schild »Pflegewohnheim Erika Horn«, würde man den zweigeschossigen Holzbau vielleicht für ein Bürogebäude oder ein Hotel halten. Wie ein typisches Heim wirkt die nach einer österreichischen Gerontologin benannte Einrichtung ­jedenfalls nicht. Genau dies wünschte sich der Träger: Das Wohnen sollte klar im Vordergrund stehen, die Pflege im Hintergrund bleiben.

Obwohl die alten Menschen auf Unterstützung angewiesen sind, sollen sie möglichst leben wie zuhause und in die täglichen Abläufe ein­gebunden werden. Dies gelingt durch die Gliederung in überschaubare Wohngemeinschaften mit einem großen gemeinsamen Wohn­bereich als Zentrum. Er dient nicht nur dem gemeinschaftlichen Beisammensein, sondern hier werden auch die Mahlzeiten zubereitet und eingenommen. So können sich die Bewohner an hauswirtschaft­lichen Tätigkeiten wie Kochen oder Tisch decken beteiligen – wie im Alltag zuhause, nur weniger selbstständig.

Eine wichtige Rolle spielt auch der Außenbezug. Von jedem Wohn­bereich gibt es mindestens einen schwellenlosen Ausgang ins Freie. Holz­gedeckte Terrassen und geschützte Gärten mit Sitzgruppen laden zum Verweilen ein. Doch auch weniger mobile Bewohner erleben die Natur und die wechselnden Lichtverhältnisse im Tages- und Jahresverlauf durch großzügige Verglasungen und Atrien.