La Coruña liegt am Ende der Welt, sagen die Galizier über ihre Stadt und spielen damit auf die Zeit an, als die Erde noch als Scheibe galt. Der Atlantik und der Horizont prägen die Halbinsel am nordwestlichsten Zipfel Spaniens auch heute. Man sieht das Meer, riecht es und spürt die Brise fast überall in der Stadt.

Inspiriert von der Grenzlinie zwischen Wasser und Himmel waren horizontale Linien auch für den Entwurf des Sozialen Zentrums Padre Rubinos von großer Bedeutung. Die Architektin Elsa Urquijo schuf damit eine flache, zurückhaltende Architektur, die sich der hügeligen Topografie anpasst. Eine ruhige Gestaltungssprache war auch dem Auftraggeber Amancio Ortega wichtig, einem der reichsten Männer der Welt, dessen Stiftung das Projekt finanziert.

Entstanden ist ein lebendiger Ort der Ruhe, der mehrere soziale Einrichtungen vereint: ein Obdachlosenheim, eine Kinder­krippe und ein Altenwohnheim. Betrieben werden sie von elf Nonnen, 129 weltlichen Angestellten und 104 ehrenamtlichen Helfern. Das ­soziale Engagement ist bemerkenswert, was auch daran liegt, dass die Architektur viel Raum für Gemeinschaft bietet.

So stehen die ­Kirche und der Platz im Zentrum der Anlage jedem offen. Für die ­alten Menschen, die hier leben, ist dieser Platz das Tor zur Welt, denn hier mischen sich Kinder, Junge und Alte. Der Austausch ­zwischen den Generationen wird an diesem Ort gelebt.