Der Wohn- und Gewerbebau im Zentrum Zürichs ist ein bemerkenswerter Hybrid: Der große, kompakte Baukörper vereint in der Sockelzone Läden, Lokale und ein Kino, in den Obergeschossen Wohn- und Gemeinschaftsräume und zudem eine im Blockinneren fast unsichtbar integrierte Abstellhalle für Straßenbahnen.

Diese komplexe Nutzungsmischung hat das Züricher Architekturbüro Müller Sigrist Architekten in einer homogenen Großform zusammengefasst. Sie reagiert auf den Standort – eine verkehrsumringte Insellage zwischen Kalkbreite- und Badenerstraße – ebenso wie auf die konkreten Vorgaben des engagierten Bauherrn, der Genossenschaft Kalkbreite.

Die grundlegende Idee des gemeinschaftlichen Wohnens und Arbeitens wurde in unterschiedlichste Wohnformen und kleinteilige Gewerbe- und Büroflächen umgesetzt; rund 500 Menschen leben und arbeiten hier. Seit 2006 hat die Genossenschaft das breitgefächerte Raumprogramm in partizipativen Prozessen entwickelt, um diesen durchmischten Gebäudekomplex mit vergleichsweise günstigen Mieten zu schaffen: als neues, attraktives Stadtquartier für Bewohner, Nachbarn und Besucher.

Dass sich die »Kalkbreite« bereits ein Jahr nach Bezug zu einem lebendigen urbanen Ort entwickelt hat und die bewusst fließend gehaltenen, subtilen Grenzen zwischen öffentlichen, halböffent­lichen und privaten Bereichen gut funktionieren, ist vor Ort sofort zu spüren – in den Restaurants und Läden ebenso wie im weiträumigen Innenhof über dem Straßenbahndepot und den angrenzenden Gemeinschaftsbereichen, wo sich Bewohner und Gäste treffen.