Gemeinschaftlich wohnen und dadurch Ressourcen sparen – das war die Vision einer Gruppe Gleichgesinnter. Zusammen mit einem Bauträger errichtete sie ein achtgeschossiges Mehrfamilienhaus, das nicht nur 39 Wohnungen umfasst, sondern auch zahlreiche Gemeinschaftsräume: Veranstaltungsraum, Gemeinschaftsküche, Kinderspielzimmer und Werkstatt. Auch das Dachgeschoss ist mit Sauna, Bibliothek, drei Gästewohnungen und zwei Dachterrassen der kollektiven Nutzung vorbehalten. Bespielt und unterhalten werden alle ­Räume von den Bewohnern, die in einem Verein organisiert sind und sich zu elf Stunden gemeinnütziger Arbeit pro Monat verpflichten. Ein Ladencafé und ein Büro, das die Architekten selbst nutzen, sorgen für eine zusätzliche Belebung des Erdgeschosses.

Umgesetzt wurde die Nutzungsmischung in einem kompakten Baukörper, der durch großzügige Einschnitte an den beiden Längsfas­saden aufgelockert wird. So gelingt es, die meisten der individuell geplanten 1- bis 6-Zimmer-Wohnungen von mehreren Seiten zu belichten. Nach außen drückt sich die Vielfalt der Wohngrundrisse in den frei angeordneten Fenstern und Balkonen aus, die der Fassade eine spielerische Note verleihen. Innen dient der helle, großzügig ange­legte Treppenraum nicht nur als zentrale Erschließung, sondern bietet auch Platz für zufällige Begegnungen und Gespräche. So ist ein lebendiges Wohnhaus entstanden, das mit seinen gemeinschaftlichen Aktivitäten und öffentlichen Nutzungen positiv in das noch in der Entstehung befindliche Nordbahnhofviertel strahlt.