Ein Objekt im Grenzbereich von Architektur und Kunst ist die bewegliche Raumkomposi-tion »Gisant/Transi« im Skulpturengarten des Sezon Museum of Modern Art im japanischen Karuizawa. Der Architekt und Künstler ließ sich von spätmittelalterlichen, westeuropäischen Grabfiguren inspirieren, die den Verstorbenen in lebendem Zustand (Gisant) oder im Zustand des Zerfalls (Transi) zeigen. Diese oft gemeinsam auf einem Grab platzierten Figuren repräsentieren Leben und Tod, Erinnerung und Voraussicht. Übersetzt in eine bewegliche, geometrische Form schafft der Künstler aus einer Verbindung zweier »Vektoren« – der Erinnerung und der Voraussicht – einen veränderbaren Raum als Ort der Besinnung. Hiroshi Nakao