Als »Glücksfall« bezeichnen die Münchener Architekten Stefan Krötsch und Ruth Klingelhöfer-Krötsch die Immobilienanzeige, auf die sie 2007 im Internet stießen: ein Haus, Baujahr 1956, ganz im Süden Münchens. Die Stadtrandsiedlung im Süden von München war in den 50er-Jahren aus billigen Baumaterialien von den ehemaligen Bewohnern größtenteils in Eigenleistung errichtet worden. Die Häuser waren bescheiden, die Grundstücke jedoch groß und für die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln zugeschnitten. Das Haus Riedener Straße 3a war fast noch im Ausgangszustand erhalten und eigentlich für den Abriss freigegeben. 320?000 Euro kosteten Haus und Grundstück, weitere 190?000 investierte die Bauherrenfamilie in den Umbau – plus unzähliger in Eigenleistung erbrachter Arbeitsstunden. Damit gelang es den Architekten und Bauherren, das Haus nahezu auf Passivhausstandard zu bringen.