In Cabo Delgado, einer dörflich geprägten Provinz im Norden Mosambiks, haben die traditionellen Hütten nur eine sehr kurze Lebensdauer. Nach spätestens fünf bis acht Jahren zerstört aufsteigende Feuchtigkeit die Lehmwände, die Steppengrasdächer werden undicht und Termiten befallen die Bauten. Die Aga Kahn Stiftung Mosambik unterstützt die Dörfer bei Errichtung und Betrieb von Gemeinschaftsbauten für Vorschule und Erwachsenenbildung. Hierfür entwickelten die Architekten der Initiative aus den traditionellen Bautechniken widerstandsfähigere Konstruktionen, die einheimische Handwerker mit natürlichen Materialien der Region errichten können. Zunächst setzten sie ein Pilotprojekt von 150 m2 Grundfläche um. Die Fundamente wurden zur Verbesserung mit Zement stabilisiert und mit einer horizontalen Feuchtigkeitssperre versehen. Die handgeformten, sonnengetrockneten Lehmsteine der Wände nehmen die Feuchtigkeit der Luft auf und beeinflussen das Raumklima positiv. Durch die hohe Speichermasse des Lehms, der über Nacht auskühlt, liegt die Temperatur im Inneren auch tagsüber bis zu 10°C niedriger als im feuchtheißen Außenraum. Das Tragwerk der geneigten Dächer bilden Bambusstäbe, die mit Schnüren, Draht und Dübeln verbunden auf Holzstützen auflagern und mit Palmblättern gedeckt wurden. Auch Türen und Fensterläden bestehen aus dem schnell nachwachsenden Material Bambus, das zum Schutz gegen Schädlinge mit Borax behandelt wurde.