Im neuen Schulungszentrum einer Kooperative zum fairen Zimtanbau und -vertrieb am Ufer des Kerinci-Sees im Osten Sumatras erfahren Bauern und Landarbeiter mehr über die Grundlagen des nachhaltigen Wirtschaftens und den globalen Handel mit Zimt. Ziel des von norwegischen Architekten und Studenten geplanten und realisierten Modellprojekts war aber insbesondere auch die Einbindung lokaler Handwerker, Bautechniken und Baumaterialien. Für den Entwurf und die unmittelbar darauffolgende Bebauung des rund 500 Quadratmeter großen Geländes war ein Zeitrahmen von drei Monaten und ein Budget von rund 30?000 Euro vorgesehen. Dass beides am Ende eingehalten werden konnte, liegt einerseits an der Beschäftigung von zeitweise über 60 Arbeitskräften, andererseits an einem Gebäudekonzept, das auf der Anordnung separater Baukörper rund um einen Innenhof und auf der konsequenten Trennung von Bauteilen basiert. Dadurch konnte über der Stahlbetonbodenplatte bereits mit der Errichtung der hölzernen Dachkonstruktion begonnen werden, lange bevor die ­verputzten Wände fertiggestellt waren. Zugleich ermöglichte diese Bauweise die natürliche Belüftung und Kühlung der Innenräume sowie die Aufteilung in Materialien mit unterschiedlichen Schwingungsfrequenzen – gerade dies trug maßgeblich dazu bei, dass das Schulungszentrum bereits ­einige schwere Erdbeben schadlos überstanden hat.