Exponiert auf einer künstlichen Halbinsel im Hafen von Zeebrugge liegt der kleine Neubau des Königlich-Belgischen Yachtclubs zwischen den großmaßstäblichen Anlagen des Containerhafens und einer von filigranen Strukturen geprägten Marina. Da das Gebäude in der Winterpause des Clubs innerhalb von etwa 100 Arbeitstagen errichtet werden musste, entschieden sich die Architekten für eine weitgehende Vorfertigung ­aller Elemente.

Der eingeschossige Kubus ist räumlich und konstruktiv klar gegliedert: Massive Holzwände bilden einen quadratischen Raum, der von nach allen Seiten auskragenden Trägern kreuzförmig überspannt wird. Diesen hölzernen Kern schützt eine umlaufende Stahl-Glas-Fassade, die über die Dachplatte auskragt und so das Geländer für eine Terrasse bildet. Es entsteht eine nicht beheizte Pufferzone, die sich über Türen nach innen wie nach außen öffnen lässt und eine flexi­ble Steuerung des Raumklimas erlaubt.

Die Holzwände wurden vor Ort aus Balken gestapelt. Im Unterschied zu einer traditionellen Blockbauweise kam hier Leimholz zum Einsatz, ebenso wie bei den am Stück gefertigten Dachträgern. Alle Holzteile ­wurden im Werk mit CNC-Fräsen an den Kreuzungspunkten ausgeklinkt, für eine Nut- und-Feder-Verbindung vorbereitet und individuell mit Durchbrüchen und Bohrungen versehen. Dennoch erforderte der Zusammenbau ein hohes Maß an handwerklicher Präzision. Schwinden und Quellen des natürlichen Materials führen zu einer vertikalen Bewegung des Dachrands von bis zu 6 cm und machen einen gleitenden Anschluss der auf der Bodenplatte stehenden Fassade notwendig.