Die Gegend um Heygate, eine Wohnsiedlung aus den 1970er-Jahren im Stadtteil Elephant and Castle, hat einen schlechten Ruf. Ihre mächtigen Wohnblocks aus Beton mit Laubengangerschließung und Sozialwohnungen verwahrlosten zusehends und der Stadtteil, geprägt von Armut und Gewalt, entwickelte sich zu einem der sozialen Brennpunkte Londons. Mit 1,5 Milliarden Pfund wird Heygate innerhalb der nächsten 15 Jahre nun einem neuen Stadtteilzentrum, Grünanlagen, Geschäften und vor allem  Sozialwohnungen weichen. Rund 5000 Einheiten sind geplant. Dafür sollten im Rahmen eines Wettbewerbs für 15 Standorte Ideen für den sozialen Wohnungsbau erarbeitet werden. Eine davon wurde an der Brandon Street realisiert. Schon von Weitem fällt die von Gelb zu dunklem Rot changierende, geschwungene Fassade auf, die sich um vier Bäume herumschlängelt. Die dafür verwendeten handbemalten Keramikfliesen fanden die Architekten nach langer Suche in Frankreich. Der Preis war vergleichbar mit einer Holzverkleidung. Ein Stahlbetonskelett bildet das Tragwerk im Erdgeschoss, während die oberen Geschosse aus einem Stahlleichtbau bestehen. Deren hoher Vorfertigungsgrad und die damit einhergehende geringe Baustelleneinrichtung und kurze Kranstandzeit reduzierten Bauzeit und Kosten. Die detaillierte Planung und Abstimmung der Größen der einzelnen Kassettenelemente trug weiter zu Einsparungen bei. Dies gilt auch für die die Fassade begleitenden schwarz-weißen Bänke. Sie bestehen aus nur drei verschiedenen Elementen – konvex, gerade, konkav – und bilden einen kleinen öffentlichen Raum.