Im Jahr 1968 zerstörte ein Erdbeben große Teile der sizilianischen Stadt Salemi. Nach Jahren behördlicher und politischer Widrigkeiten gelang es den Architekten schließlich, eine Neuordnung der öffentlichen Stadträume zu realisieren. Die baulichen Maßnahmen setzen an verschiedenen Punkten innerhalb des historischen Stadtkerns an. Mit der Gestaltung der Wege und der Schaffung neuer Verbindungen in Form von Treppen und Passagen gelang es, die Struktur der Stadtanlage neu zu organisieren. Der Entwurf der Architekten reicht von unterschiedlich gestalteten Straßenbelägen bis hin zu neuen Straßenlampen und Geländern, die ein einheit­liches Erscheinungsbild erhielten.Im Mittelpunkt des Projektes stand der auf der Hügelkuppe gelegene Hauptplatz der Stadt, auf dem das Beben die Kathedrale des Ortes als Ruine zurückgelassen hatte. Die zerstörte Kirche wurde nicht wieder aufgebaut, sondern mit reduzierten gestalterischen Mitteln in einen öffentlichen Freiraum verwandelt. Auf den Fundamenten des Kirchenbaus entstand ein zentraler Ort für das städtische Leben, der durch die bühnenbildhaften Mauern der Apsis abgeschlossen wird. Die erhöhte Plattform wurde mit einem neuen Belag versehen und die vormalige Stellung der Säulen durch die Platzierung von Sockelsteinen markiert. Einzelne wieder errichtete Säulen dienen als Orientierungsmarken, die zueinander in einem großräumlichen geometrischen Zusammenhang stehen.