Das Programm für die Städtische Galerie Sindelfingen ist unprätentiös. Es ist im guten Sinne einfach, eben dies sollte sich auch im Charakter des städtebaulichen und architektonischen Entwurfes für das neue Ausstellungshaus widerspiegeln: Die vorhandene städtebauliche Situation konnte nur in einem sehr speziellen Teilbereich Gegenstand planerischer Korrekturen sein, nämlich auf der Naht zwischen dem ehemaligen Rathaus und dem Vortragssaal des Bibliothekgebäudes. Kleinere kosmetische Korrekturen wie sie der Durchgang zum Friedhof erforderlich macht, hätten diese Nahtstelle eher verschlimmert als verbessert. Die Freistellung des ehemaligen Rathauses war eine architektonische und städtebauliche Herausforderung, die ohne bauliche Eingriffe in die Bausubstanz des Vortragssaales nicht befriedigend gelöst werden konnte. Es würde ein Gegenstück zum Rathaus bzw. ein Gebäude fehlen, welches nicht nur funktional, sondern auch in seiner Geometrie und Physiognomie geeignet ist, den Übergang zwischen dem ehemaligen Rathaus und den Neubauten der Bibliothek einprägsam zu vermitteln.