© Christian Schittich
Die ehemalige Bankside Powerstation, 1945 von Sir Gilbert Scott erbaut, beherbergt seit Mai dieses Jahres eine der größten Sammlungen für moderne Kunst. Vor seiner Verwandlung war der imposante Bau in drei parallel angeordneten Raumschichten organisiert, von denen jede eine spezifische Funktion hatte. Zur Themse hin war das Kesselhaus eingerichtet, in der Mitte standen große Turbinen und auf der Südseite das »Switchhouse«, in dem bis heute Transformatoren untergebracht sind. Diese werden seit der Stilllegung des Kraftwerks im Jahr 1982 mit Strom gespeist, der außerhalb Londons produziert wird. Die Dreiteiligkeit des Baus haben Herzog & de Meuron erhalten. Eine breite Rampe führt von der Westseite hinunter in die gigantische Eingangshalle, die auch heute noch Turbinenhalle genannt wird, obwohl außer einer alten Kranbahn nichts mehr an die frühere Nutzung erinnert. Wie eine Straße durchzieht die Halle das Gebäude in seiner gesamten Länge und Höhe. Zur Linken erhebt sich die neue Fassade des Museumstrakts mit den markanten Baywindows, die als schwebende Lichtkörper erscheinen oder als Vitrine mit Menschen, die sich ausruhen, auf Bänken sitzen oder gerade in eine der Galerien aufbrechen. An dieser Stelle stand früher ein offenes Stahlgestell ohne Decken und Böden, in dem unzählige Kessel und Maschinen installiert waren. Auf der gegenüber liegenden Seite präsentiert sich die Fassade undurchlässig – vorläufig, denn hinter ihr liegen Räume, die zu einem späteren Zeitpunkt dem Museum angegliedert werden sollen.