Das Bauen in den Gletscherregionen der Alpen stellt an die Gebäude und an deren Errichtung besondere Anforderungen: durch extreme Temperaturunterschiede, Windstärken, Schneelasten und den eng begrenzten Platz für die Fundamente auf Felsinseln inmitten der sich ständig bewegenden Eispanzer. Den Höhenrekord mit 4554 m hält die Capanna Regina Margherita auf dem Gipfel der Signalkuppe in den Walliser Alpen in Italien. Die Goûter-Hütte auf einem Vorgipfel des Mont Blanc (3817 m) und die Monte Rosa Hütte (2883 m) im Monte-Rosa-Massiv der Walliser Alpen sind aktuelle Beispiele, die, überwiegend mithilfe eines Helikopters, als Holzkonstruktionen errichtet wurden. Im Unterschied zu diesen für Bergsteiger nur zu Fuß erreichbaren Schutzhütten handelt es sich bei der in 3440 m Höhe liegenden Bergstation der Wildspitzbahn am Pitztaler Gletscher um ein Aussichtscafé, das inmitten eines Skigebiets liegt und in einer der 61 beheizten Gondeln bequem erreicht werden kann. Eine besondere Herausforderung stellt die von den Architekten vorgegebene maximale Transparenz der geschosshohen Panoramaverglasungen dar, die ein Tragwerk voraussetzen, das einerseits filigran ist und gleichzeitig die hohen statischen und dynamischen Lasten aufnehmen kann. Deshalb fiel die Materialwahl für die ober­irdischen Tragwerksbereiche auf Stahl: im bekleideten Bereich der Dächer in Form eines Gitterfachwerks, vor den Glasfassaden als schlanke Rundstützen. (Frank Kaltenbach)