Im Zentrum Zürichs, unweit des Hauptbahnhofs, zeigt seit Kurzem ein spektakuläres Bürogebäude das Potenzial des Materials Holz auch für große urbane Bauaufgaben. Für den Stammsitz des Verlagshauses Tamedia hat Shigeru Ban einen siebengeschossigen Neubau mit sichtbarem Holztragwerk entworfen, der ähnlich wie traditionelle japanische Holzbauten ohne Metallverbindungen auskommt. Shigeru Ban, dessen markante Holzkonstruktionen, darunter das Centre Pompidou in Metz, ebenso bekannt sind wie seine Bauten mit Kartonröhren, ­entwickelte das Tamedia-Bürogebäude aus den grundlegenden Entwurfsgedanken Transparenz und Einfachheit der tragenden Struktur. Das Tragwerk sollte ähnlich einem Baukasten zusammengefügt werden, das statische System nachvollziehbar und die Holzelemente unverkleidet bleiben. Diese architektonischen Vorgaben unter Verwendung von Brettschichtholz in Sichtqualität und mithilfe millimetergenau gefräster Steckverbindungen umzusetzen, war eine große Herausforderung für alle Beteiligten. (Martin Antemann)

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