Das von Frank O. Gehry entworfene neue Gebäude der Fondation Louis Vuitton grenzt an den Jardin d’Acclimatation im Bois de Boulogne in Paris und ist ein Museum für zeitgenössische Kunst. Auf etwa 3500 m2 Ausstellungsfläche beherbergt es 11 Galerien unterschiedlicher Größe sowie ein Auditorium mit 350 Sitzen, einen Buchladen, ein Restaurant und Verwaltungsbüros. Das Haus ermöglicht »einer breiten Öffentlichkeit, eine Vielfalt künstlerischer Werke zu ­erleben, getreu der Aufgabe der Stiftung LVMH als Förderer der Kultur«.

Das Gebäude besitzt drei Hauptebenen: Keller, Erdgeschoss und Obergeschoss. Die wichtigsten innenliegenden Galerien sind relativ einfache Volumen aus Beton. Sie werden von kleineren Galerien mit eher spielerischen und skulpturalen Formen umringt. Diese Räume sind über eine Erschließungszone verbunden, die das zentrale Element des Raumerlebnisses bildet und reichlich Gelegenheit zum Verweilen sowie Ausblicke in den umgebenden Park bietet. Der Weg durch das Museum wird durch eine ­externe Erschließungs­straße ergänzt, die zu einer Reihe von Terrassen auf drei von Ost nach West anstei­genden Ebenen führt. Das Gebäude ist fast vollständig in gläserne Segel oder »Verrieres« gehüllt, die den Terrassen und externen Erschließungsflächen als permeable Hülle dienen, diese Außenbereiche räumlich definieren und die Nutzer vor Witterungseinflüssen schützen. Dadurch ent­stehen einzigartige Räume – fließend, ­dynamisch und sich stets verändernd. Die gläsernen Oberflächen haben einen ätherischen Charakter – der Eindruck einer festen Gebäudehülle verschwimmt und die Trennung zwischen Gebäude und Himmel wird aufgehoben.

Sowohl das für die Glassegel des Gebäudes der Fondation Louis Vuitton gewählte konstruktive System als auch seine Umsetzung im Detail unterstützen die Absicht der Architekten: ein niveauvolles und vielfältiges Raumerlebnis zu erschaffen, das zwischen den Ausstellungen zeitgenössischer Kunst einerseits, sowie dem umgebenden Wald und dem Jardin d’Acclimatation andererseits eine starke Verbindung aufbaut.
(Matt King, Jacques Raynaud)