Leicht wie ein im Wind flatternder weißer Vorhang – so stellen sich die Architekten von SANAA die Hülle der neuen Produktionshalle auf dem Vitra-Campus in Weil am Rhein vor. Weder Befestigungsmittel noch sichtbare Fugen sollen, soweit das technisch möglich ist, dieses starke Bild abschwächen. Wie bei einem Vorhang soll auch der Faltenwurf ein zufälliges, unregelmäßiges Bild ergeben, das keineswegs durch sich wiederholende Wellen den Eindruck einer elementierten Rasterfassade weckt.Genau diese Leichtigkeit und Poesie, für die die Japaner berühmt sind, ist die Motivation für den Bauherrn, SANAA zu beauftragen. Ziel ist eine neue Typologie, eine Fabrik ohne Vorbild, die den digitalen Entwurf und den vollautomatisch gesteuerten, sauberen und fast geräuschlosen Herstellungsprozess heutiger Möbelproduktion sichtbar macht. Deshalb soll sich der Neubau bewusst von den bereits bestehenden Hallen auf dem Werksgelände abgrenzen. (Frank Kaltenbach)