Das Sanierungskonzept für das ehemalige Waisenhaus in Eichstätt ging davon aus, die historische Substanz aus dem 16. Jahrhunert soweit als möglich zu erhalten. Vor der nach historischem Vorbild neu errichteten Nordwand wurde eine konstruktiv und formal mit den Mitteln des 20. Jahrhunderts gestaltete zweite Wand gesetzt - gedacht als architektonische Schicht, die zu einer Überlagerung mit den historischen Elementen führt. Im Zwischenraum befinden sich die erforderlichen Fluchttreppen. Die völlig ruinierten Holztreppen in beiden Häusern wurden entfernt. An ihrer Stelle wurden die WC-Kerne angeordnet, die sich formal von der alten Struktur lösen und wie hineingestellt wirken. Im Bereich zwischen den Häusern ist jetzt das Haupttreppenhaus. Es ist nach oben und Norden verglast und hat dadurch die Atmosphäre eines Außen-Innenraumes. Die dreiläufige Treppe hat zwei Brücken und ein Podest. Die Treppenläufe bilden Stahlblechwannen mit Natursteinbelag als Setzstufen zwischen Stahlwangen.