Wenn im Folgenden versucht wird, Typologien im niedriggeschossigen Wohnungsbau aufzuzeichnen, liegt das Hauptaugenmerk auf dem individuellen Eigenheimbau einerseits und auf verdichteten Siedlungskonzepten andererseits. Dabei lassen sich die vorgestellten Haustypen zwar strukturell gut voneinander abgrenzen. Dennoch bilden sie keine klar konturierten Silhouetten: Hybride sind eher die Regel als die Ausnahme. Beispielsweise kann ein Einfamilienhaus auch eine zweite Familie in einer Einliegerwohnung beherbergen und ist trotzdem kein Doppelhaus. Und auch manche Atriumhäuser stehen in einer Reihe mit anderen Haustypen und bleiben doch Atriumhäuser. Die typologischen Unterscheidungsmerkmale kleiner Wohnbauten stechen nicht immer unbedingt ins Auge. Dennoch sind es vor allem drei Parameter – Haus, Straße und Garten –, die in ihrer Gewichtung nicht ausschließlich, aber maßgeblich den Gebäudetypus bestimmen. Die Lage, der genius loci, als potenzieller vierter Faktor wird dabei hintangestellt, da dieser mehr das Spezielle und weniger das Allgemeine betont. (Hans Weidinger)

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