23 Jahre nach der Eröffnung der damals ­revolutionären Glaspyramide des Louvre ­erhält das Museum in einem Innenhof des Süd­flügels nun einen weiteren spektakulären zeitgenössischen Einbau, der die neu geschaffene Abteilung für islamische Kunst aufnimmt. Einem Segel ähnlich, scheint das wellenförmige transluzente Dach über dem Cour Visconti zu schweben und stellenweise fast den Boden zu berühren.Den Wettbewerb gewannen die Architekten mit der Idee, den Hof nicht komplett zu überdachen, sondern ihn lediglich mit einer luftigen, von seinen Rändern leicht abgerückten Konstruktion zu bespielen. Diese Geste, die die historischen Hoffassaden des 18. Jahrhunderts weiterhin offen und sichtbar lässt, beweist zum einen den rücksichtsvollen Umgang mit dem Bestand, zum anderen gewährleistet das leichte Flächentragwerk aus Stahl und Glas helle tageslichtdurchflutete Ausstellungsräume. Den nötigen Filtereffekt schafft ein Metallgewebe, das die ondulierende Oberfläche des Dachs sowohl außen als auch innen komplett verkleidet. Von den angrenzenden Sammlungen betreten Besucher den Hof durch geschlossene Verbindungsgänge, die anstelle der ehemaligen Ausgänge direkt in den neuen Pavillon führen. Dessen Ornamentik lässt ihn zur adäquaten Hülle für die orientalisch-islamische Ausstellung werden.