Eine Schule zur Wohnanlage umzubauen ist zweifellos eine ungewöhnliche Bauaufgabe. Die Idee dazu stammte von der Projektentwicklungsgesellschaft »Plan W«, die sich gemeinsam mit den Architekten um die leerstehende Schule in Hannovers Südstadt beworben hatte, um ein Baugemeinschafts­projekt zu realisieren. Als wären die Ausgangsbedingungen damit nicht komplex ­genug, stand die 1962 erbaute Sehbehindertenschule auch noch unter Denkmalschutz. Die Aufgabe bestand also nicht nur darin, Wohnungen möglichst schlüssig in den U-förmigen Gebäudekomplex zu integrieren und die verschiedenen Bauherren­interessen unter einen Hut zu bringen, sondern auch das äußere Erscheinungsbild zu erhalten und gleichzeitig die heutigen energetischen Anforderungen zu erfüllen. Insgesamt 16 Wohnungen mit Flächen von 60?–170 m2 verteilen sich nun auf die drei Hauptflügel des Gebäudes: die ehemalige Bibliothek, den Klassentrakt und die Turnhalle. Daneben gibt es drei Büros sowie ­eine Kinder- und Jugendbibliothek, die aus der früheren Stadtteilbücherei hervorging und vom nördlichen Gebäudeflügel in die ehemalige Eingangshalle verlagert wurde. Je nach Lage im Bestand, aber auch durch die individuellen Wünsche der Bauherren sind ganz unterschiedliche Wohnungen ­entstanden.