Der Umbau des Reichstagsgebäudes von Paul Wallot zum modernen Parlamentssitz ist das zentrale Symbol für den Umzug der deutschen Hauptstadt. Neben der inneren Neuordnung und Umgestaltung des Gebäudes spielt die darüberliegende, vollständig verglaste Kuppel eine zentrale Rolle im Gebäudekonzept. Die Stahlkonstruktion mit einem Basisdurchmesser von 38 m und einer Höhe von 23,5 m ist weithin sichtbares Zeichen der Erneuerung des äußerlich weitgehend unveränderten Gebäudes. Sie ist mit einer Besucherrampe in Form einer Doppel­helix und einer 16 m oberhalb der Basis liegenden Aussichtsplattform öffentlich zugänglich und erlaubt durch eine gläserne Decke den Blick in den Plenarsaal. Eine konoidförmige, mit Spiegeln besetzte Stahlkonstruktion im Inneren der Kuppel lenkt Tageslicht in den Plenarsaal und dient gleichzeitig als zentrales Element des Heizungs- und Lüftungssystems. Ein um das Konoid drehbares Beschattungs­element schützt vor Blendung. Die 24 Kuppelrippen mit dreiecksförmigem Querschnitt wechselnder Tiefe werden auf dem Gebäudedach von einem ringförmigen Kasten­­träger getragen. Sie sind über auf­ge­schweißte Stahlgußknoten mit 17 horizontal umlaufenden Profilen verbunden und am oberen Ende mit einem Ringträger ver­schweißt. Die von jeder zweiten Kuppelrippe abgehängten Rampen mit trapezförmigem Querschnitt und innenliegenden Schalldämpfungsplatten wirken als zusätzliche Ringträger.