Ernen ist ein kleines, malerisches Alpendorf im Schweizer Kanton Wallis; das Ortsbild wird wesentlich durch traditionelle Gebäude geprägt, von denen nicht wenige 200 bis 500 Jahre alt sind. Eins davon ist ein dreistöckiges Wohnhaus aus dem Jahr 1752, das am Ortseingang direkt neben dem Friedhof liegt und dessen nordwestliche ­Außenwand einen Teil der Friedhofsmauer bildet.

Die Aufgabe der Architekten bestand darin, die beiden im Laufe der Jahre mehrfach umgebauten Ferienwohnungen im obersten Geschoss zusammenzulegen und grund­legend zu sanieren. Ziel war eine stärkere Anlehnung an die Struktur des Bestands; daher wurden alle nachträglich eingebauten Trennwände und Verkleidungen entfernt. Auch der Dachboden wurde ab­gebrochen, um Raumhöhe zu gewinnen.

Die neue Ferienwohnung besticht durch ­einen großzügigen, über die gesamte Gebäudetiefe durchgesteckten Wohnraum, der durch ein mittig platziertes Einbaumöbel in zwei Bereiche unterteilt wird: Auf der Südwestseite mit Aussicht auf das Rhonetal liegt der Ess- und Wohnraum, auf der Nordostseite die Küche mit einem weiteren Essplatz. In dem mit hellgrauen Faserzementplatten verkleideten Raumteiler findet nicht nur der alte Kamin Platz, sondern auch Küchenschränke und ein Regal.