Der Name Braun steht für qualitativ hochwertige, sorgfältig gestaltete Produkte mit klarem Design. Dies zeigt sich auch in der Architektur der im März dieses Jahres fertig gestellten Hauptverwaltung des Unternehmens in Kronberg. Das dreigeschossige Bürogebäude umschließt u-förmig einen Innenhof. An seiner offenen Stirnseite liegt ein überdachter Eingangsbereich. Auffälligstes gestalterisches Element des Gebäudes ist jedoch seine Fassade. Die Frankfurter Architekten Schneider und Schumacher haben in Zusammenarbeit mit Ove Arup Berlin für das Bürogebäude ein sowohl funktional als auch ästhetisch außergewöhnliches Fassadensystem entwickelt. Die von den Architekten als technische Interpretation des Schweizer Kastenfensters bezeichnete, patentierte Konstruktion kann zur Vermeidung von Überhitzung im Gebäudeinneren nach außen geöffnet werden. Die geschosshohen Gläser werden elektronisch gesteuert geöffnet und geschlossen, während die innere Fassadenschicht zu Lüftungszwecken weiterhin manuell bedient werden kann. Damit wird die Be- und Ent­lüftung aller Büroräume gewährleistet. Durch das Öffnen und Schließen der äußeren Fassadenschicht wandelt sich das Erscheinungsbild des Gebäudes. Bei geschlossener Fassade wird der Baukörper zu einem glatten, reduzierten Quader, der seine Umgebung reflektiert, während er bei geöffneten Außenflügeln transparent und bewegt erscheint. (Andrea Wiegelmann)