Mit der Landschaft verschmolzen erscheint die Kellerei Antinori südlich von Florenz. Der große Gebäudekomplex – Produktionsstätte und zugleich Firmensitz der traditionsreichen Winzerfamilie – ist fast komplett im Hügel verborgen. Sichtbar sind nur zwei Fassadenbänder zwischen den mit Rebstöcken bepflanzten Dachflächen, eine skulpturale Treppe aus Cortenstahl und Stützmauern aus rotbraunem Sichtbeton, der den Erdfarben gleicht.

Das fast 40 000 m2 große Raumprogramm ist in zwei Baukörpern in den Hang integriert. Das Herzstück der Weinherstellung bildet die untere Ebene mit Presse, Edelstahl-Gärtanks und Gewölbekeller, in dem die Barrique-Fässer lagern. Darüber befinden sich im zurückversetzten obersten Gebäudeteil Anlieferung und Einfülltrichter der Trauben sowie die Abfüllanlage und Lagerhalle. Talseitig schließen an die Produktionsräume drei Ebenen mit Verwaltungs- und Besucherbereichen an, die Shop, Museum, Vortragsraum, Verkostung und Restaurant umfassen.

Kreisförmige Aussparungen, die teilweise verglast sind, lassen Tageslicht in die unterirdischen Bereiche strömen und schaffen spannungsreiche Blickbezüge. So entsteht ein komplexes räumliches Geflecht mit vielfältigen Eindrücken.

Die 17 Meter hohe und 105 Tonnen schwere Cortenstahltreppe ist nur an Fußpunkt und Dachterrasse sowie an drei Punkten an der Stütze befestigt. So wirkt sie leicht und schwungvoll – eine Freitreppe, die dazu einlädt, ihre 118 Stufen langsam emporzuschreiten, um den weiten Blick auf die toskanische Hügellandschaft zu genießen.