Der Traum vom Wohnen und Arbeiten unter einem Dach führte den Bauherrn, einen Tischler und Produktdesigner, von Berlin ins dünn besiedelte Brandenburg, wo viele leerstehende Häuser auf Wiederbelebung warten. Dort, am Ortsrand von Gerswalde, 80 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt, fand er eine 1987 für die landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft erbaute Schlosserei. Sie bot mit 500 m2 Grundfläche genug Raum, um darin alle gewünschten Funktionen unterzubringen.

Das ursprünglich ungedämmte Mauerwerk und das Dach wurden energetisch ertüchtigt und der Mitteltrakt, der die Verwaltungsräume beherbergte, abgerissen. An dessen Stelle trat eine großzügig verglaste, vom ­Bauherrn selbst errichtete Holzkonstruktion, die zwischen den beiden Teilen des Bestandsbaus in Höhe und Form vermittelt. Die drei Nutzungseinheiten des differenzierten Baukörpers treten deutlich hervor: Die fast fünf Meter hohe Werkstatt mit Lager, der zweigeschossige Präsentationsbereich und der niedrige Wohntrakt.

Für die größte optische Verwandlung sorgt ­jedoch die neue Gebäudehülle, die das Werkhaus mit der flachen Hügellandschaft scheinbar verschmelzen lässt. Grünes Wellblech zieht sich von den Längswänden an der Traufkante sanft gerundet über das Dach. Selbst die Tore und Fenster verschwinden hinter den in diesem Bereich ­gelochten und zum Teil auch beweglichen Paneelen. Die Giebelseiten sind im Kontrast dazu mit einer rohen Stülpschalung versehen, ein Bauelement mit langer Tradition in der Uckermark. Auch bei der Innenraumgestaltung spielt Holz eine bedeutende Rolle.