Das fünfstöckige Wohn-, Büro- und Geschäftshaus in der Karlsruher Innenstadt ersetzt einen Altbau der Architekten Curjel und Moser, die in den 1920er-Jahren zwei Gebäude mit einer durchgehenden Fassade verkleidet hatten. Diese war im Sockelbereich aus poliertem schwarzem Naturstein sowie einem geschwungenen Giebel gestaltet.

Eine ähnlich außergewöhnliche Fassade vermittelt nun in Proportion und Höhe zwischen den unterschiedlichen Nachbarbauten, ohne dabei auf eine eigene, kraftvolle Formensprache zu verzichten. Zweigeschossige Arkaden zitieren die Bogenfenster des angrenzenden, im Neorenaissance-Stil errichteten ehemaligen Reichsbankgebäudes und jetzigem Kammertheater. Die durchgehende senkrechte Faltung verleiht der Fassade eine wirkungsvolle Dreidimensionalität mit lebhaftem Licht- und Schattenspiel. Die gesamte Straßenfront besteht aus exakt hergestelltem, skulptural geformten und in hellem Sandton eingefärbten Sichtbetonfertigteilen. Deren Oberfläche wurde mithilfe von Säure künstlich aufgeraut und erhält damit eine Textur, die dem gesägten Sandstein der ehemaligen Reichsbank nicht unähnlich ist.

Die 9,50 Meter hohen Bögen – als tragende Bauteile ausgebildet – sind aus zwei Elementen zusammengefügt, die jeweils über zwanzig Tonnen wiegen. Trotzdem gelang es der ausführenden Firma, sie mit den ebenfalls zweigeschossigen Fertigteilen des zweiten und dritten Obergeschosses so präzise zu versetzen, dass sich ein nahezu fugenloses Bild ergibt.