Mit dem Bau der Einkaufspassage, die den Basler Bahnhof mit dem südlich der Gleise gelegenen Stadtviertel verbindet, begann 2003 die dynamische Entwicklung des Gundeldinger Quartiers. Der Gebäudekomplex »Südpark« von Herzog & de Meuron bildet einen weiteren wichtigen Baustein für das Areal, bestehend aus einem zehngeschossigen Hochhaus mit Laden- und Büroflächen sowie einer Seniorenresidenz. Scheinbar frei angeordnet wirken die rechtwinklig mäandernden Fensteröffnungen der silbrig-matten Fassade. Differenziert reagiert der Baukörper zu Straße und Gleisbett mit unterschiedlichen Höhen. Zudem sind an den zurück­gesetzten Nord- und Westseiten des Blocks platzartige Orte mit Aufenthaltsqualitäten entstanden. Das komplett verglaste Erdgeschoss sowie die Büroräume auf der Süd- und Westseite bieten mit einem weiten Stützenraster beliebig einteilbare, flexibel nutzbare Flächen.

Die vorgehängten Fassadenfertigteile wurden in Stahl-Leichtbauweise realisiert. Während die straßen­seitigen Fronten mit einer hohen Dichte an kleinen Öffnungen ausgestattet wurden, ­gestalteten die Architekten die dem öffentlichen Raum abgewandten Seiten mit Fensternbändern und darin integrierten Loggien. Die Vielfältigkeit der Fensterformen soll die Fassaden umliegender Gründerzeitbauten widerspiegeln. In den Innenräumen erinnert diese Varietät und Quantität an Gemälde in Petersburger Hängung. Gleichzeitig ergeben sich neue Blickperspektiven nach außen. In ausgewählten Räumen wurde eine Vorbauwand eingezogen, die so entstandenen Laibungen können als Ablage- oder Sitzfläche genutzt werden.