Die Uferregion des Starnberger Sees gehört seit Anfang des 19. Jahrhunderts zu den klassischen Villengebieten Deutschlands. Das etwa 400 m2 große Wohnhaus wurde entsprechend der benachbarten Villen in der Mitte des Grundstückes errichtet, nimmt aber keinen weiteren Bezug zur gebauten Umgebung auf. Die Wohnräume der fünfköpfigen Familie liegen im Obergeschoss des Gebäudes. Hier bietet sich der schönste Ausblick auf den See, es wird aber auch ein großes Maß an Privatheit erreicht. Im Erdgeschoss ist neben zwei Arbeitsräumen eine baulich abgetrennte Wohneinheit untergebracht. Die Wände des in Holzrahmenbauweise errichteten Hauses wirken dank ihrer kompakten Bauart statisch wie massive Scheiben. Um der Gefahr des »Barackenklimas« vorzubeugen, kam ein Wärmedämmstoff aus Zellulosefaser zum Einsatz, der gegenüber synthetischen Materialien eine höhere Wärmespeicherkapazität aufweist und damit zu einer höheren thermischen Trägheit der Gebäudehülle führt. Der Schallschutz der als Wohnungstrenndecke aus­geführten Geschossdecke liegt weit über der DIN-Norm. Für die große Auskragung des Obergeschosses nach zwei Seiten musste auf eine besonders geringe Durchbiegung des Tragwerks geachtet werden, um den zwängungsfreien Einbau der großformatigen Schiebefenster zu ermöglichen.