Als bewohnbarer Monolith fügt sich das aus Leichtbeton gegossene Haus in die gründerzeitliche Nachbarbebauung. Die reduzierte Farbigkeit und geschossweise Gliederung des Baukörpers nimmt Elemente der Umgebung auf und verleiht dem Haus zugleich einen besonderen Ausdruck, der die Masse des eingesetzten Baumaterials betont. Mit seinen großflächigen Verglasungen setzt sich das Wohnhaus selbstbewusst von den gereihten Lochfenstern des Umfelds ab.

Die gesamte Detaillierung des Gebäudes ist minimalistisch: Massive, transparent beschichtete Lärchenholzfenster sind in präzise Aussparungen im Beton eingefügt. Der verwendete Leichtbeton übernimmt tragende und wärmedämmende Aufgaben zugleich – eine Lösung, die nur durch einen ­eigenständigen Umgang mit den Vorgaben der Energieeinsparverordnung möglich ist. Auch wenn die Außenwände mit 55 cm Wandstärke lediglich den geforderten ­Mindestwärmeschutz erreichen, bleiben ­Primärenergiebedarf und Transmissions­wärme­ver­luste aufgrund der kompakten ­Gebäudeform, Drei­scheiben-Verglasungen und eigenem Blockheizkraftwerk im Keller innerhalb der vorgeschriebenen Werte.

Grundlage für das gewählte Schalbild der Sichtbetonoberflächen waren die Abmessungen einer Systemschalung. Diese ermöglichte sehr hochwertigen Sichtbeton zu vertretbaren Kosten. Der geschossweise leichte Versatz der Schalung erlaubte, neben der feinen plastischen Akzentuierung des Baukörpers, die Arbeitsfugen der Betonierabschnitte unauffällig zu integrieren.