Vorarlberg gilt vielen in Europa als Musterland der (Holz-)Baukultur. Doch es ist auch ein Land der Zersiedelung: Des Vorarlbergers größter Traum ist das frei stehende Einfamilienhaus – und dieses überformt mit seiner Kleinteiligkeit zunehmend die Dörfer des Bregenzerwaldes, die bis dato eher von großvolumigen Bauernhäusern geprägt waren.

Einer dieser Orte ist Sulzberg: 1700 Einwohner, 1000 Meter hoch auf einer Bergkuppe unweit der deutschen Grenze gelegen. Im Ortskern sind noch einige traditionelle Bregenzerwälderhäuser zu finden. Es sind meist dreigeschossige Holzbauten mit flach geneigtem Dach und kleinteiliger Schindelhülle, die über jedem Geschoss von einem auskragenden Gesims vor Regen geschützt wird.

Dieser Bautypus stand auch Pate für das Wohnhaus, das der Architekt Juri Troy am Ortsrand für eine vierköpfige Familie geplant hat. Das Grundstück in Hanglage verlangte geradezu nach einem großzügigen Bauvolumen. Vier Geschosse hoch ragt das Haus zum Tal hin auf; auf der Hangseite wirkt es mit nur zwei Geschossen deutlich bescheidener. Über die obersten zwei Etagen erstreckt sich die rund 250 m2 große Wohnung der Hausherren. Darunter liegen drei Apartments mit 41 bis 56 m2 Fläche, die als Ferienwohnungen vermietet werden.