Das viergeschossige Wohnhaus hoch über der Stadt schließt eine der letzten Baulücken in dem Wohngebiet »Neues Bauen am Horn«. Der Bebauungsplan für das ehemalige Kasernengelände und die nie vollendete Bauhaussiedlung wurde im Zuge der Expo 2000 entwickelt. Der lange, schmale Baukörper gibt nun dem früheren Exerzierplatz eine räumliche Fassung. Das funktionale Sockelgeschoss bildet eine Stufe in der Hangkante, über die man die erste Wohnebene und den Garten mit seinem alten Baumbestand erreicht. Zweiseitig orientierte Wohnungen bieten den Blick auf den Park sowie die Aussicht über die Stadt. Die Entscheidung für eine hybride Bauweise fiel aus Gründen der Flexibilität und Wirtschaftlichkeit. Spannbetondecken ermöglichen eine individuelle Grundrissgestaltung, die sich an den Bedürfnissen der Bewohner orientiert. Wände aus Kalksandsteinmauerwerk und Holzständerwände in den Loggien tragen zur Kostensenkung bei. Entgegen der ursprünglichen Planung wurde die Westfassade nicht komplett in Holzständerbauweise, sondern als Stahlbetonkonstruktion errichtet, um unterschiedliche Sturz- und Brüstungshöhen umsetzen zu können. Der raue Kratzputz der Fassade steht im Kontrast zu dem schimmernden Feinputz in den Loggien als schützende Hülle für das hochwertige Innere.