Auf dem Gelände des historischen Ensembles der »Fondation Eugène Napoléon« wurde in den 1960er-Jahren ein zehnstöckiger, unscheinbar gestalteter Stahlbetonbau als Wohnheim errichtet. Heute wäre ein Ge­bäude dieser Höhe baurechtlich nicht mehr möglich. Um die Wohnfläche im dicht bebauten zwölften Arrondissement nicht nur zu erhalten, sondern zu vergrößern, entschied sich der Eigentümer für eine Sanierung und bauliche Ergänzung.Im frischen Metallgewand mit hier und da durchschimmernden farbigen Akzenten strahlt das Wohnheim nun eine heitere, ­moderne Urbanität aus. Der neue trichterförmige Mehrzwecksaal setzt die Achse des klassizistischen Komplexes fort, gliedert die Freiflächen und verbindet den dreigeschossigen Neubau mit dem Bestand. Für dessen Erweiterung an der Westseite entstand eine klare Lösung – eine vorgesetzte Stahlkon­struktion, die mehrfach geknickt dem rechteckigem Baukörper die Strenge nimmt. Alt wie Neu umhüllt eine perforierte Aluminiumhaut, die je nach Lichteinfall grau und durchlässig bis silbrig und geschlossen wirkt.