Texel ist die größte der westfriesischen Inseln und trotz des rauen Wetters ein beliebtes Urlaubsziel. Bereits im 17. Jahrhundert war sie bedeutend dank ihrer Reede, der ­ruhigen See zwischen Insel und Festland, in der die Schiffe der Ostindien-Kompanie vor Anker lagen. Ein Modell der Reede mit detailgetreu nachgebauten Segelschiffen ist in dem neuen Museum ausgestellt, neben Exponaten zu Strandräuberei und Treibgut. Aus Treibholz bauten die Inselbewohner früher auch ihre Ställe und Häuser – eine Tradition, die beim Bau des Museums aufgegriffen wurde. So besteht die Fassade aus wiederverwerteten Hartholzbohlen, die einst die Spundwände des Noordhollandsch ­Kanaal bildeten. Hinter den über 25 Jahre im Wasser verwitterten Latten erlaubt eine Ganzglasfassade zusammen mit entlang des Firsts angeordneten Oberlichtern den Blick in den Himmel mit seinen Wolkenspielen. Durch die Holzfassade fallen lange Schattenstreifen auf Boden, Wände und die unterschiedlich geneigten Dachflächen, hinter denen sich ein Dachstuhl aus Stahl verbirgt. Er ruht auf Stahlstützen, die in die Decken des komplett aus Stahlbeton bestehenden Erdgeschosses eingespannt sind. Neben Exponaten zu Watt und Meer beeindruckt die Kombination von künstlichem und natürlichem Licht, hellen und dunklen, offenen und geschlossenen Räumen.

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