West Chelsea, ein ehemals von Industrie und Gewerbe geprägter Teil Manhattans, hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Seitdem immer mehr Galerien und Ateliers hierher gezogen sind, hat sich die Gegend zwischen High Line und Hudson zu einem Zentrum des Kunstmarkts entwickelt. Der hier vorgefundene Bestand, ein dreigeschossiges Parkhaus, erwies sich als nicht geeignet für eine Umnutzung. Der Neubau orientiert sich dennoch am industriellen Erbe des Viertels: die rohe, disziplinierte Sichtbetonfassade spiegelt die einfache, strenge Monumentalität der umgebenden Lagergebäude wider.

Gleichzeitig verraten die sorgfältige Ausführung sowie Fensterrahmen und Eingangsfront aus Teakholz die gehobene Nutzung. Dass sich durch breite Schiebeelemente hier auch großformatige Kunstwerke anliefern lassen, erschließt sich auf den zweiten Blick. Die Galerieräume, die in Größe, Belichtung und Zuschnitt variieren, sind als Hintergrund für die Kunst zurückhaltend gestaltet. Zu weißen Wänden gesellen sich Fußböden aus Estrich, Travertin oder Eiche. Gestalterisch wie technisch entsprechen die Ausstellungsräume dem Standard größerer Museen.

Innen prägen rohe Sichtbetonflächen den Eingangsbereich sowie das beeindruckende, von oben belichtete Treppenhaus. Mit glatteren Kunststoffformen geschalte schlanke Treppenläufe mit dünnen Stufen kontrastieren hier mit den lebhaft texturierten Wänden. Das sorgfältig geplante Schalungsbild der Straßenfassade sowie der inneren Sichtbetonwände ist gekennzeichnet vom Abdruck leicht versiegelter, ca. 20 cm breiter Kiefernbretter und präzise platzierter Ankerlöcher. Ein genau gesteuerter Gieß- und Rüttelvorgang führte zu gleichmäßigen Oberflächen.