Noch während des Ersten Weltkriegs begannen die Ausgrabungen der Mosaikböden unter der Basilika von Aquileia, einer der wichtigsten archäologischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts, wie sich im Laufe der Freilegung herausstellte. Mittlerweile zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt, bilden sie einen Anziehungspunkt für 300.000 Kunstinteressierte jährlich. Aber nicht nur die Tatsache, dass den Mosaiken durch die Besucherströme irreparabler Schaden zugefügt wird weckte Handlungsbedarf. In erster Linie war es notwendig, das baufällig gewordene Betondach zu ersetzen, welches damals zum Schutz vor Witterungseinflüssen errichtet worden war. Der Architekt wählte eine Stahlkonstruktion, die es ihm ermöglichte, ein System transparenter Stege von der Decke abzuhängen. So ist unverstellte Sicht auf die Böden gewährleistet, ohne sie der Gefahr weiterer Beschädigung auszusetzen. Die Geh­fläche besteht aus Verbundglasplatten, deren oberste, 6 mm dünne Schicht leicht entfernt werden kann. Aufgrund der zu erwartenden Abnutzung ist ein Auswechseln dieser Schicht alle zwei Jahre vorgesehen. Eine schlanke Edelstahlkonstruktion nimmt das Gewicht des Steges und die Verkehrslast auf. Durch Anordnen vertikaler Glasscheiben in allen Ecken des Wegesystems wurde das größte Problem, die waagerechte Aussteifung, gelöst.