»Goldene Pracht – Mittelalterliche Schatzkunst in Westfalen«, so der Titel einer Ausstellung, die im vergangenen Jahr im Landesmuseum und in der Domkammer in Münster gezeigt wurde. In goldenem Kleid zeigte sich daher auch der temporäre Pavillon am Domplatz, in dem begleitende Workshops stattfanden und eine Informationsstelle untergebracht war. Zusammen mit Studenten der Münster School of Architecture erarbeiteten die Architekten das Konzept des kreuzförmigen mit goldfarbenem Blech verkleideten Pavillons, der in sechs Wochen Bauzeit fertig gestellt wurde. Um die Neigung des Platzes auszugleichen, steht der Bau auf Sockeln aus Ortbeton und Holz, die nach dem Abbau keine Spuren hinterlassen. An den verglasten Stirnseiten haben die Besucher Einblick in das Innere. Die gläsernen Eingangstüren an zwei Seiten sind dabei in einer einladenden Geste zurückversetzt und bilden so einen überdachten Vorbereich. Die kurze Bauzeit erforderte eine einfache und schnell montierbare Konstruktion. Als tragende Elemente dienen Vollholztafeln aus Brettsperrholz für Dach, Fassade und Boden, die raumseitig sichtbar belassen sind. Die eigens entworfenen Möbel im gleichen hellen Holzton ergänzen den Innenraum zu einer homogenen Einheit. Im Kon­trast dazu sind Ausstattungsgegenstände wie Lampen oder Heizkörper schwarz lackiert. Im Hinblick auf die handwerkliche Präzision der Goldschmiedearbeit – Thema der Workshops – legten die Architekten besonderen Wert auf eine sorgfältige Detaillierung.

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