Die Pfarrkirche St. Moritz, vor knapp 1000 Jahren gegründet und heute im Zentrum von Augsburg gelegen, blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück: Nach Brand und Einsturz in frühen Jahren entstand eine romanische Basilika, die in der Gotik mit Chor und Gewölben versehen, im Zuge von Reformation und Gegenreforma­tion abermals verändert und schließlich im Barock prunkvoll neu gestaltet wurde. Dominikus Böhm baute die im Zweiten Weltkrieg stark beschädigte Kirche in moderner Form wieder auf – auch in seiner Fassung scheinen die Epochen der Baugeschichte durch. Nach der Liturgiereform in den 1960er-­Jahren verlor der Bau jedoch an Schlüssigkeit und gestalterischem Anspruch. John Pawsons puristische, von Klarheit und Licht geprägte Neugestaltung des Kirchen­innenraums markiert nun ein neues Kapitel. Der Fokus richtet sich wieder auf Chor und Apsis. Dünn geschnittene Onyxscheiben tauchen diesen Raum in helles, diffuses Licht – Symbol für die Schwelle zur Transzendenz.