© Gilbert McCarragher
Die Pfarrkirche St. Moritz, vor knapp 1000 Jahren gegründet und heute im Zentrum von Augsburg gelegen, blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück: Nach Brand und Einsturz in frühen Jahren entstand eine romanische Basilika, die in der Gotik mit Chor und Gewölben versehen, im Zuge von Reformation und Gegenreformation abermals verändert und schließlich im Barock prunkvoll neu gestaltet wurde. Dominikus Böhm baute die im Zweiten Weltkrieg stark beschädigte Kirche in moderner Form wieder auf – auch in seiner Fassung scheinen die Epochen der Baugeschichte durch. Nach der Liturgiereform in den 1960er-Jahren verlor der Bau jedoch an Schlüssigkeit und gestalterischem Anspruch. John Pawsons puristische, von Klarheit und Licht geprägte Neugestaltung des Kircheninnenraums markiert nun ein neues Kapitel. Der Fokus richtet sich wieder auf Chor und Apsis. Dünn geschnittene Onyxscheiben tauchen diesen Raum in helles, diffuses Licht – Symbol für die Schwelle zur Transzendenz.