Im kargen Norden Spaniens, 15 km von Pamplona entfernt, liegt die Weinkellerei ­Otazu. Inmitten dieses Weinanbaugebietes, auf dem Gelände einer ehemaligen Finca aus dem 19. Jh., sind drei neue Gebäude entstanden. Die Anordnung der Baukörper ist sehr klar strukturiert: Zwei Hallen bilden mit der ­alten Weinkellerei eine U-förmige Anlage, in deren Mitten der unterirdische Bereich der neuen Bodega platziert ist. Dieser Keller ist mit einem massiven Kreuzgewölbe aus Stahlbeton überdeckt. Das hat den Vorteil, dass zum einen die Raumtemperatur unabhängig von der Außentemperatur gleichmäßig niedrig bleibt, und zum anderen große Lasten aufgenommen werden können. Das Kreuzgratgewölbe besteht aus neun Jochen von jeweils 18 Meter Seitenlänge, deren lichte Höhe in der Mitte 6 Meter beträgt. Um die Druckkräfte aufzunehmen, die an den Fußpunkten der ­Bögen entstehen, gibt es ein System von zug­beanspruchten Streifenfundamenten, die die Auflager miteinander verbinden. Die ­Fundamente sind auf einer sorgfältig ge­glätteten Sauberkeitsschicht gelagert und verlaufen ­fugenlos über die ganze Länge. Die einzelnen Joche des Gewölbes sind hingegen durch Dehnungsfugen an den Modulkanten voneinander getrennt. Die Fugen können Verformungen der Kreuzgewölbe ­aufnehmen, wodurch eine Rissbildung des Deckengewölbes verhindert wird. Das modulare System ermöglichte zudem das additive Errichten des Gewölbes.